Die ligurische Ortschaft Andora, in der Provinz Savona, an der Riviera delle Palme, ist für ihre ausgedehnten Strände und ihre Marina bekannt. Doch auch landschaftlich und kulturell hat Andora einiges zu bieten.
Geschichte Andoras
Die Stadt am ligurischen Meer, zwischen Genua und Nizza, hat römische Wurzeln. Der Name der Ortschaft geht auf eine traurige Legende zurück: Der Sarazenen-Prinz Al Kadir soll hier einst bei einem Überfall die schöne Andalora entführt haben. Ihr mutiger Verlobter, Stefanello, versuchte vergeblich, sie zu befreien und wurde von den Invasoren getötet. Daraufhin ertränkte sich die verzweifelte Andalora im Meer.
Ab Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte Andora zur Republik Genua. Im 15. Jahrhundert wurde es von den Truppen der Visconti verwüstet und später immer wieder von Seuchen und Überschwemmungen heimgesucht. Große Teile der Bevölkerung verließen daraufhin die Stadt. Nach dem Niedergang Genuas fiel Andora an die Republik Ligurien und wurde 1851 Teil des Königreichs Italien.
Bauwerke der Stadt
Andoras Kastell wurde im 13. Jahrhundert errichtet. In seiner Umgebung entstand die mittelalterliche Wohnbebauung. Sehenswert sind auch die zehnbögige Brücke über den Merula und der Palazzo Tagliaferro, eine antike Residenz aus dem 19. Jahrhundert, heute ein Kulturzentrum.
Zu den wichtigsten Sakralbauten gehören die dreischiffige romanische Kirche der Heiligen Giacomo und Filippo, die Kirche San Nicolò, nahe der Burg, sowie die Pfarrkirche San Bartolomeo, mit ihrem über 50 Meter hohen Glockenturm.
Strand und Meer der Marina di Andora
Mit dem fünf Kilometer südlich gelegenen Marina di Andora verfügt die Stadt über einen der wichtigsten touristischen Häfen Liguriens. Rund 800 Liegeplätze stehen hier zur Verfügung und es werden regelmäßigen Segelregatten ausgetragen.
Die Strände Andoras wurden mit der Bandiera Blu ausgezeichnet und zählen zu den schönsten der Region. Das Wassersportangebot ist groß; die Gegend ist insbesondere bei Tauchern beliebt. Die örtlichen Tauchzentren bieten Tauchgänge zur Erkundung der vielfältigen Unterwasserwelt sowie Tauchlehrgänge an.
Natur und Landschaft
Das Hinterland Andoras lockt mit zahlreichen Wanderwegen und Mountainbike-Strecken. Vor der Küste beginnt das 87.000 Quadratkilometer große Wal-Schutzgebiet "Santuario dei Cetacei ", das sich bis nach Frankreich und Monaco erstreckt. Auf geführten Touren können zwölf Arten von Meeressäugern, darunter Delfine und Wal-Arten, wie Finnwale, Pottwale und Grindwale, hier in freier Natur beobachtet werden.