Das wunderschön an der italienischen Riviera gelegenen Chiavari (von lat. Schlüssel oder Talschlüssel) gehört zur Provinz Genua und ist nicht nur selbst ein populärer Urlaubsort. Es bietet sich auch als Ausgangspunkt für Exkursionen in die nahegelegenen Cinque Terre oder nach Portofino an.
Chiavaris weitläufiger Badestrand ist vor allem für seine gute Wasserqualität bekannt. Die besondere Lage der Stadt, umgeben von fruchtbaren sattgrünen Hügeln, macht ihr bergiges Hinterland auch zu einem lohnenswerten Ziel für Naturliebhaber.
Buntes Häusermeer, historische Paläste
Die leuchtendbunten Fassaden in Chiavaris Gassen erinnern an die Bilderbuchwelt der Cinque Terre. Doch hat die Bischofsresidenz auch einige beeindruckende Monumentalbauten zu bieten, wie den Palazzo di Giustizia oder den Palazzo Rocca. Außerdem sind in Chiavari auch heute noch die Überreste einer mittelalterlichen Burg, des Castello di Chiavari, erhalten.
Eine Besonderheit bilden die dekorativen Arkaden der Altstadt, etwa in der Via Martiri della Liberazione und am Palazzo Dei Portici Neri. Ebenfalls sehenswert sind die Sakralbauten. Die Kathedrale di Nostra Signora dell'Orto wurde im 17. Jahrhundert an exakt der Stelle errichtet, an der es im Jahre 1610 zu einer Marienerscheinung gekommen sein soll. Das Santuario di Nostra Signora delle Grazie ist vor allem für seine kunstvollen Fresken bekannt, in denen unter anderem das Jüngste Gericht dargestellt ist. Aber auch die stimmungsvollen Plätze Chiavaris, zum Beispiel die Piazza Fenice oder die Piazza delle Carrozze, locken viele Besucher an.
Kunst und Kunsthandwerk
Für Kulturinteressierte bietet sich in Chiavari unter anderem ein Besuch des archäologischen Museums und der Gemäldesammlung im Palazzo Rocca an. Doch auch das Kunsthandwerk hat in der Stadt eine lange Tradition. Chiavari ist bekannt für seine geklöppelte Spitze und für die traditionellen Campanino- oder auch Chiavari-Stühle, die vor allem im 19. Jahrhundert nach ganz Europa exportiert wurden und insbesondere für die Ausstattung von Schlössern und Kirchen Verwendung fanden. Die exklusiven Sitzmöbel, die Stabilität mit geringem Gewicht vereinen, werden bis heute hergestellt. Der viel kopierte aber nie erreichte Chiavari-Stuhl besteht aus einem elegant geschwungenem Holzgestell und einer handgeflochtenen Sitzfläche aus Weidenrinde oder Rattan.
In und um Chiavari bieten noch viele kleine Läden traditionelles Kunsthandwerk an. In den Bogengängen der Altstadt findet der Besucher aber auch zahlreiche andere Geschäfte und Cafés, die zu einem ausgedehnten Bummel einladen.