Am Westufer des Gardasees, im Schutze einer Bucht, liegt die Stadt Salò. Die Ortschaft, die heute zur Provinz Brescia in der Lombardei gehört, wurde einst von den Römern gegründet und trug in der Antike den Namen „Pagus Salodium“.
Stadt von hoher strategischer Bedeutung
Von den Römern über die Venezianer bis zu den Faschisten wussten im Laufe der Jahrhunderte alle die strategische Bedeutung Salòs zu schätzen. Im Mittelalter machte die Familie Visconti Salò zur Hauptstadt der aus über 30 Kommunen bestehenden „Magnifica Patria“. Im 15. Jahrhundert geriet die Ortschaft unter die Herrschaft Venedigs, gehörte im 19. Jahrhundert zum Königtum Lombardei-Venetien und wurde 1943 von Benito Mussolini zur Hauptstadt seiner Repubblica Sociale Italiana erhoben – ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Stadt.
Weitläufige Uferpromenade, prächtige Bauwerke
Von der vier Kilometer langen Uferpromenade aus, der „Lungolago Zanardelli“, hat man den besten Ausblick auf den Dom und die Palazzi der Stadt. Besonders sehenswert sind der Palazzo Fantoni aus dem 16. Jahrhundert und der Palazzo della Podestà, in dem heute das Rathaus untergebracht ist. Die Jugendstil-Villa Laurin ist wegen ihrer gut erhaltenen Fresken von Bertolotti und Landi einen Besuch wert und auch den Uhrenturm am Anfang der Fußgängerzone sollte der Besucher gesehen haben.
Der spätgotische Dom Santa Maria Annunziata bezaubert erst auf den zweiten Blick. Seine Fassade wurde nie vollendet, weshalb das Gebäude von außen eher schmucklos anmutet. Beim Blick in den prächtigen Innenraum ist der Besucher jedoch überwältigt von dem goldverzierten Altar, den zahlreichen Kunstwerken und dem einzigartigen Fußbodenmosaik des Gotteshauses.
Plätze und Museen
Die schönen Plätze der Stadt laden zum Bummeln und Verweilen ein, etwa die Piazza Vittorio Emanuele in der Nähe des Uhrturms oder die direkt am Seeufer gelegene Piazza Zanardelli.
Auch die Museen Salòs lohnen den Besuch: Im Archäologischen Museum (Civico Museo Archeologico Anton Maria Mucchi) sind Fundstücke aus der Römerzeit ausgestellt, die bei Ausgrabungen freigelegt wurden. Insgesamt sind in der Gegend zahlreiche Ruinen aus der Antike erhalten. Unbedingt sehenswert ist die Nekropolis von Lugone.
Das Militärmuseum Museo Storico del Nastro Azzurro widmet sich der kriegerischen Vergangenheit der Stadt und das Mueso di Salò (MuSa) beschäftigt sich mit deren Geschichte, insbesondere mit der Zeit vom 15. bis zum 20 Jahrhundert.
Sport und Freizeitangebot
Wie in anderen Orten am Gardasee gibt es auch in Salò ausgezeichnete Bade- und Wassersportmöglichkeiten. Die nähere Umgebung hat aber auch Wanderern und Radsportlern viel zu bieten. Schöne Wanderungen führen über den beliebten Wallfahrtsweg oder zum Aussichtspunkt La Corna. Ein gut ausgebauter Radweg verläuft von Salò aus in Richtung Lonato.
Doch nicht nur der Tourismus, auch die Fischerei spielt in Salò eine wichtige Rolle. Ihren Fang bringen die örtliche Fischer täglich frisch in die Geschäfte und die hervorragenden Restaurants der Stadt. Wer Salò besucht sollte es deshalb nicht versäumen, von den lokalen Fischspezialitäten zu kosten.