Ägadische Inseln (Isole Egadi) – so heißt die abgeschiedene Inselgruppe, die vor der Westküste Siziliens im Dornröschenschlaf schummert. Die felsigen, ursprünglichen Eilande sind eine ganz eigene Welt.
Archipel mit Geschichte
Favignana, Levanzo, Marettimo, Formica und Maraone heißen die fünf schönen Schwestern, die heute zur Gemeinde Favignana in der Provinz Trapani gehören und sich über eine Fläche von 37 Quadratkilometer erstrecken.
Der Archipel, der in prähistorischer Zeit noch mit dem Festland verbunden war, wurde schon früh von Menschen bewohnt. In der Antike war er Schauplatz mehrerer Seekriege, unter anderem der letzten Schlacht des Ersten Punischen Krieges zwischen Karthago und Rom.
Abgeschiedenheit und ursprüngliche Natur
Die Gegend um die Ägadischen Inseln ist Naturschutzgebiet. Die Eilande sind von rauen Felsen und unzähligen Grotten geprägt. Ihr kristallklares Wasser schimmert von tiefblau bis türkisgrün. Die Inseln locken mit ursprünglichen Stränden und Buchten sowie einer bunten Unterwasserwelt. Es sind in erster Linie italienische Urlauber, die es auf die dünn besiedelten Isole Egadi mit den verstreut gelegenen weißen, würfelförmigen Häuschen zieht - ausländische Touristen sind hier noch in der Minderheit.
Favignana, Levanzo und Marettimo
Rund 80 Prozent der Bewohner des Archipels leben auf der Hauptinsel Favignana, einer ehemaligen Gefängnisinsel. Sie bietet neben Strand und Meer auch einige Sehenswürdigkeiten, wie die alte Thunfischfabrik „Tonnara“, heute ein Museum, die Kirche Matrice, die historische Unternehmervilla Palazzo Florio und Santa Caterina, das Kastell aus dem 15. Jahrhundert.
Auch Marettimo kann sich einiger historischer Bauwerke rühmen, wie der römischen Festung „Casa Romana“ und des normannischen „Castello di Punta Troia“. Taucher kommen vor allem wegen der zahllosen Grotten hierher, und Wanderer locken die raue Steilküste und der Monte Falcone, der höchsten Berg der Inselgruppe.
Das nur 5,8 Quadratkilometer kleine Levanzo zieht vor allem wegen der berühmten Grotta del Genovese, mit ihren einzigartigen frühsteinzeitlichen Höhlenzeichnungen, die Besucher an - einer der bedeutendsten prähistorischen Ausgrabungsstätten Italiens.
Formica und Maraone
Weniger bekannt sind die beiden kleineren Inseln. Das nur vier Hektar große Formica befindet sich im Privatbesitz und kann nur sehr eingeschränkt besucht werden. Zu sehen gibt es hier unter anderem die Reste einer alten Thunfischfabrik und ein Kastell. Das Inselchen Maraone ist ein nur etwa 600 Meter langes und 80 Meter breites Fleckchen Erde, zwischen Levanzo und der Küste von Trapani gelegen.
Die Ägadischen Inseln sind von Trapani aus mit Schnellbooten zu erreichen. Von Neapel und Palermo aus bestehen Flugverbindungen nach Trapani.
