Nur zehn Kilometer nördlich von Palermo, nahe dem Monte Gallo, liegt das Städtchen Mondello. Das ehemalige Fischerdorf kann sich seit Anfang des 20 Jahrhunderts zahlreicher Jugendstilgebäude und Villen rühmen, die wohlhabende Bürger des nahen Palermo hier errichteten.
Steinzeitfunde, mondäne Villen, einzigartiges Kurhaus
Die Gegend um Mondello ist reich an Höhlen und Grotten und war bereits in der Jungsteinzeit bewohnt. In der Grotta Regina wurden auch Götter-Zeichnungen aus punischer Zeit gefunden. Die Höhle soll ein geweihtes Heiligtum gewesen sein.
Bis ins späte 19. Jahrhundert gab es in Mondello nichts als ein unwirtliches Sumpfgebiet. Dieses legte man 1898 trocken und begann mit der Errichtung eines Strandbades und einer Vielzahl von Jugendstil-Villen, wie dem Villino Gregorietti. 1912 entstand zudem ein spektakuläres Kurhaus, das auf Pfählen über dem Meer thront.
Naturreservat Capo Gallo
Bekannt ist Mondello aber auch für das angrenzende, über 585 Hektar große Naturschutzgebiet Riserva naturale orientata Capo Gallo, zwischen Mondello und Sferracavallo, und das Meeresschutzgebiet Area marina protetta Capo Gallo.
Die Gegend am Kap besteht aus Kalkfelsen. Von Mondello aus führen zwei Eingänge ins Reservat. Einer vom alten Wachturm aus, der zum Leuchtturm von Capo Gallo führt, und einer von Mondellos Ortskern bis zur Rückseite des Monte Capo Gallo.
Das Naturschutzgebiet ist durch eine reiche Flora und Fauna gekennzeichnet. Von Strandflieder über wilde Pistazien bis zu seltenen Orchideen und Johannisbrotbäumen reicht die Pflanzenvielfalt.
Bemerkenswert ist auch der Vogelreichtum. Hier leben Wanderfalken und sizilianische Sperber, Waldkauze, Buntfinken und Möwen. Auch Smaragd-Eidechsen und Kröten sowie die seltene sizilianischen Spitzmaus sind hier heimisch.
Mondello ist heute vor allem als Badeort mit weitläufigem Sandstrand populär, der Touristen und Sonnenhungrige aus Palermo gleichermaßen anzieht.