Die antike Ausgrabungsstätte Herculaneum ist weniger bekannt als ihre berühmte Nachbarin Pompeji, aber nicht weniger beeindruckend. In Herculaneum kann der Besucher durch die römischen Gassen wandern und dabei gut erhaltene öffentliche Bauten, Geschäfte und Wohnhäuser bewundern.
Gegründet wurde Herculaneum vermutlich von den Griechen; ab 307 v. Chr. gehörte es jedoch zum Römischen Reich. Mit nur etwa 4000 Einwohnern war Herculaneum zur Zeit des verheerenden Vesuvausbruchs bedeutend kleiner als die Stadt Pompeji. Aufgrund der prachtvollen Villen und Häuser gehen die Archäologen aber davon aus, dass Herculaneum ein sehr wohlhabender Ort war, an dem viele reiche Römer den heißen Sommer verbrachten.
Herculaneum - von Asche und Lapilli verschüttet
Der Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttete das antike Herculaneum komplett. Die ersten Ausgrabungen wurden schon Anfang des 18. Jahrhunderts durchgeführt; die hohen Kosten und die Lage der Ruinen im besiedelten Gebiet gestalten die Ausgrabungen aber bis heute sehr schwierig. Noch immer sind große Teile der Stadt verschüttet. Aufgrund der unterschiedlichen Phasen des Ausbruchs sind die Bauwerke von Herculaneum beeindruckend gut erhalten. Die zweistöckigen Häuser und Geschäfte vermitteln dem Besucher einen lebhaften Eindruck vom römischen Alltagsleben. Neben den Ausgrabungen selbst ist auch das Virtuelle Archäologische Museum von Herculaneum einen Besuch Wert, in dem die Ereignisse rund um den Ausbruch und die Ausgrabungen mithilfe audiovisueller Medien dargestellt werden.
Das Archäologische Nationalmuseum in Neapel
Wer seinen Besuch in Herculaneum vertiefen möchte, sollte auch das Archäologische Nationalmuseum in Neapel besuchen. Das große Museum ist das bedeutendste archäologische Museum Europas und beherbergt die meisten Ausgrabungsfunde der verschütteten Städte Herculaneum und Pompeji. Aus Herculaneum werden u. a. 70 große Bronzestatuen, Mosaike und Einrichtungsgegenstände ausgestellt.