In der Region Kampanien, am Golf von Neapel, liegt die Hafenstadt Castellammare di Stabia. Bekannt ist sie sowohl für ihre Ausgrabungsstätten als auch für ihre Werften.
Ursprünge und Schicksal der Stadt
Die Region war bereits im 3. Jahrhundert vor Christi besiedelt. Dies belegen Nekropolen-Funde aus jener Zeit. Unter römischer Herrschaft entstand später die antike Hafenstadt Stabiae, die insbesondere für ihre heilenden Quellen geschätzt wurde. Zahlreiche betuchte Römer ließen sich hier, an exponierter Stelle mit Blick über die Bucht von Neapel, luxuriöse Villen erbauen.
Ebenso wie die Bewohner des nahen Pompeji und Herculaneum lebten aber auch die Einwohner Stabiaes unter einem Damoklesschwert: Ganz in ihrer Nähe lauerte der mächtige Vesuv, dessen gewaltiger Zerstörungskraft 79 n. Chr. alle drei Städte zum Opfer fielen.
Castellammare di Stabias Villen
Die Katastrophe von damals hatte einen ungeahnten Nebeneffekt: Unter der schützenden Schicht der Vulkanasche blieben - wie in Pompeji - auch in Stabiae einige kostbare archäologische Schätze der Römerzeit erhalten. Im heutigen Castellammare di Stabia, das an der Stelle des antiken Stabiae errichtet wurde, können sie besichtigt werden. So die Villa Arianna und die Villa di San Marco.
Die Villa Arianna wurde im zweiten Jahrhundert v. Chr. in Hanglage erbaut. Ihr Name geht auf ein Fresko an der Wand des großen Speisesaales zurück. Dieses stellt die von Theseus, dem Bezwinger des Monotaurus, verlassene Ariadne, Tochter des Königs Minos, dar. Die Villa ist mit Wandmalereien und Mosaikböden geschmückt. Einige der kostbarsten Original-Fresken sind heute im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel ausgestellt.
Die Villa di San Marco ist eines der größten Herrenhäuser der Region und erstreckt sich über stolze 11.000 Quadratmeter. Ihr Name leitet sich von einer dem heiligen Markus geweihten Kapelle ab. Das Anwesen verfügt über riesige Säle, Säulengänge, Gärten sowie eigenen Thermen.
Castellammare di Stabias Werften
Heute ist das moderne Castellammare di Stabia aber auch ein wichtiges Zentrum des Schiffsbaus. Seit dem späten 18. Jahrhundert wurden hier vor allem Kriegsschiffe vom Stapel gelassen. Heute dient die Werft vornehmlich zivilen Zwecken. Der Fincantieri-Konzern baut hier Transport- und Handelsschiffe.