Auf einer imposanten Tuffstein-Terrasse, hoch über steil abfallenden Felsklippen, liegt die Stadt Sorrent auf der gleichnamigen Halbinsel am Golf von Neapel.
Von den Phöniziern bis zu den Normannen
Sorrent, oder Sorrento, wie die Stadt im Italienischen heißt, trug in der Antike den Namen Surrentum. Er leitet sich von den sagenumwobenen Sirenen ab, geheimnisvollen Fabelwesen der griechischen Mythologie, die einst in der Gegend ihr Unwesen getrieben und den Seefahrer Odysseus betört haben sollen.
Die Stadt wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet. Später stand sie zunächst unter griechischer, dann unter römischer Herrschaft. Wohlhabende Römer verbrachten in dem Küstenort gerne die Sommermonate. Im 12. Jahrhundert ergriffen die Normannen in Sorrent die Macht.
Königlich baden, göttlich flanieren
Neben der zauberhaften Panoramalage gibt es in Sorrent auch sonst viel zu entdecken. Königlich baden lässt es sich am Bagno della regina Giovanna“ (Bad der Königin Johanna), einem durch hohe Klippen vom offenen Meer geschützten Natur-Badebecken. Am Fischerhafen „Marina Grande“ warten einige gute Fischrestaurants auf Gäste.
Ein Bummel durch die wunderschöne Altstadt führt zum Dom SS. Filippo e Giacomo, mit seinem berühmten Bischofsthron, der Kanzel aus dem 16. Jahrhundert sowie einigen wertvollen Gemälden. Weitere besuchenswerte Sakralbauten sind das Franziskanerkloster San Francesco sowie die Kirchen Santa Maria del Carmine und Sant’Antonio.
Auch die Piazza Tasso mit dem Denkmal des Dichters sollte man gesehen haben. Das Geburtshaus des Poeten, die Villa Mastroguidice, steht ebenfalls in Sorrent. Im Museum Correale di Terranova erinnern zahlreiche Ausstellungstücke an den berühmten Sohn der Stadt. Es wurde einst von Pompeo und Alfredo Correale bestiftet und widmet sich vorrangig der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, beherbergt aber auch eine Porzellanausstellung sowie einige archäologische Ausstellungstücke.
In die Antike zurückversetzt fühlt sich der Besucher Sorrents am griechischen Stadttor und am Arco Romano, der zur ehemaligen Stadtmauer gehörte. Doch auch im Dom-Campanile sind noch einige antike Säulen erhalten.
Ein Blick auf die Region
Berühmt ist der „Limoncello di Sorrento", ein Likör, der aus den einzigartigen, ungewöhnlich großen Zitronen der Region hergestellt wird. Auch Süßwaren mit Zitronengeschmack und Keramikwaren sind beliebte Urlaubsmitbringsel. In der Altstadt Sorrents finden sich zahlreiche kleine Geschäfte, in denen regionale Produkte angeboten werden.
Aufgrund seiner günstigen Lage zwischen Neapel, der Amalfiküste und der Insel Capri wählen viele Reisende Sorrent gerne als Ausgangspunkt für die Erkundung der gesamten Gegend. Auch die Insel Ischia und die Ausgrabungsstätten in Pompeji und Herculaneum sind von hier aus gut zu erreichen. Der Hafen Marina Piccola und die Regionalbahn Ferrovia Circumvesuviana verbinden Sorrent mit vielen Zielen der näheren Umgebung.