Weitläufige Gebirgszüge, in denen sich schroffe Felsen mit üppiger Vegetation abwechseln. Einsame, wildromantische Buchten, aber auch moderne Strandbäder. Historische Städte voller Geschichte und Kultur neben verträumten, wie aus der Zeit gefallenen Dörfern: Kaum eine Urlaubsregion wartet mit einer solchen Vielfalt auf wie die Riviera del Conero.
Naturgenuss im Reich des Erdbeerbaums
Seinen Namen verdankt das gesamte Gebiet dem Monte Conero (vom Griechischen „Komaros“, Erdbeerbaum). Auf einer Landzunge gelegen, ragt der 572 Meter hohe Berg ins Meer hinaus und fällt dort steil ins Wasser ab. Ein einmaliger Anblick an der ansonsten eher ebenen Adriaküste zwischen Venedig und Gargano.
Das Herz des facettenreichen Landstrichs bildet der Conero Nationalpark. Er umfasst die Küstenlinie sowie das gebirgige Hinterland und erstreckt sich über ein Gebiet von 5800 Hektar: Von Ancona im Norden bis hinter Sirolo und Numana im Süden. An den bewaldeten Hängen des Naturschutzgebietes gedeihen unter anderem Zypressen, Pinien, Ginster, Steineichen - und natürlich der Komaros, der Erdbeerbaum.
Der Naturpark ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für seltene Greifvogelarten und Zugvögel, was ihn zu einem wahren Mekka für Vogelbeobachter macht. Doch auch Freizeitsportler kommen auf ihre Kosten: Vom Wandern über das Klettern bis zum Mountainbiken ist hier alles möglich.
Grandiose Strände, verwunschene Buchten
Die Riviera del Conero ist bei Badeurlaubern vor allem für ihr kristallklares Wasser geschätzt und wurde mehrfach mit der begehrten Bandiera Blu ausgezeichnet.
Touristisch gut erschlossene Strände für die ganze Familie finden sich unter anderem in der Gegend um Numana, Porto Recanati oder Porto Potenza Picena – Strandpromenade mit gemütlichen Cafés und Restaurants inklusive. Wem ein abgeschiedenes Plätzchen am Wasser lieber ist, der kann sich zur Bucht von Mezzavalle aufmachen. Sie ist ausschließlich zu Fuß über einen Wanderpfad zu erreichen und liegt inmitten unberührter Natur. Nur auf dem Wasserweg gelangt der Urlauber zu den „Due Sorelle“ (übersetzt: zwei Schwestern). Der Strand ist nach den beiden Klippen benannt, die sich hier strahlendweiß aus dem tiefblauen Meer erheben.
Kunst, Kultur und Kulinarisches
Doch in den Hügeln des Conero wartet auch so mancher Kunst- und Kulturschatz auf seine Entdeckung. Über Ancona wacht die Kathedrale San Ciriaco, eine der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchen ganz Italiens, die auf den Fundamenten eines dorischen Tempels errichtet wurde, und an der Bucht von Portonovo krallt sich die Benediktinerkirche Santa Maria zwischen Wäldern und Meer an die weißen Felsklippen. Ebenfalls sehenswert sind die Festungsanlagen von Sirolo und Offagna oder die Stadt Numana, in der die Überreste von 900 antiken Nekropolen bestaunt werden können.
Kulturinteressierte können im Conero auf den Spuren berühmter Maler und Dichter wandeln. Recanati ist der Geburtsort des Poeten Giacomo Leopardi, dem die Stadt alljährlich von Juni bis Juli eine Veranstaltungsreihe widmet. Stolz ist man im Conero auch auf das Wirken eines weiteren großen Künstlers: Lorenzo Lotto, einer der meist gefeierten Maler des 16. Jahrhunderts, schuf hier einige seiner bedeutendsten Werke. Mehrere von ihnen sind in der Kunstgalerie von Recanati ausgestellt.